Bildungskonferenz 2023
Welche Bildungsthemen bewegen junge Bielefelder*innen?
Die Bildungskonferenz 2023 eröffnete jungen Menschen erstmalig verschiedene Möglichkeiten der aktiven Beteiligung: im Vorfeld auf allen Ebenen der Konferenzplanung, während der Konferenzdurchführung als Gestalter*innen und auch im Nachgang.
Was bewegt die Bildungsregion?
In einer Online-Umfrage im Herbst 2023 wurden junge Bielefelder*innen ab 16 Jahren zu ihren Bildungsthemen befragt. Die Ergebnisse wurden mit Jugendlichen in verschiedenen Formaten diskutiert und sortiert, u. a. im Rahmen einer vom Bildungsbüro organisierten Bildungswerkstatt Anfang November. Es kristallisierten sich fünf große Themenschwerpunkte heraus: Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), Chancengleichheit, Digitalisierung, Mentale Gesundheit und Politische Bildung.
Zusammen mit der Bielefelder BezirksSchüler*innenVertretung (BSV) und weiteren Jugendlichen, u.a. aus dem Projekt ‚angekommen in Deiner Stadt‘, wurden die Ergebnisse dieses Prozesses aufbereitet und auf der Bildungskonferenz mit einem kurzen Video sowie in Kurzimpulsen präsentiert.
Anschließend hatten die Jung-Moderator*innen Zoë Klee und Ali H. Nazari die Gelegenheit, stellvertretend für die Jugendlichen mit Dr. Udo Witthaus, Dezernent für Schule/Bürger/Kultur/Sport, und Ingo Nürnberger, Dezernent für Soziales/Integration, ins Gespräch zu kommen. Dabei spielte vor allem politische Bildung als Basiskompetenz für eine aktive Mitgestaltung der Stadtgesellschaft und ihre besondere Bedeutung für alle weiteren präsentierten Themenfelder eine wichtige Rolle. Demokratiebildung insbesondere in der Schule den Raum zu geben, die sie benötigt, Kinder und Jugendliche als Expert*innen in eigener Sache zu hören, Mental Health nicht als ‚Jugendproblem‘ abzutun, sondern ernst zu nehmen – dies sind die wichtigsten Merksätze, die aus der Präsentation und Diskussion der Jugendthemen resultierten. Im Rahmen der Bildungskonferenz zeichneten Marie Jacobi und Sven Kröger live die diskutierten Themen mit.
Am Nachmittag bot die Bildungskonferenz den Teilnehmer*innen zum einen in verschiedenen Workshops den Raum und die Möglichkeit, aus der eigenen Fachlichkeit heraus zu überlegen, welche Themen die Bildungsregion bewegen und diese anschließend im Hinblick auf ihre Relevanz und Dringlichkeit zu bewerten.
So diskutierten Daniel Norkowski (Schulformsprecher Sekundarstufe I für die Bildungsregion) und Jill Brune (Bildungsbüro Bielefeld) mit den Teilnehmenden in Workshop 1, welche Themen im Lernraum Schule besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Kirsten Hopster (Sprecherin der Wohlfahrtsverbände in Bielefeld) und Jenni Hamkens (Bildungsbüro Bielefeld) widmeten sich gemeinsam mit den Teilnehmenden im Workshop 2 dem Lern- und Erfahrungsraum außerhalb der Schule. Der dritte Workshop, moderiert von Oliver Wittler (Bereichsleiter Jugend Rege mbH) und Nele Wesche (Bildungsbüro Bielefeld), stellte die Potenziale von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt. In einem vierten Workshop schließlich arbeiteten Henry Schuckmann und Julia Marth (beide Bildungsbüro Bielefeld) mit den Teilnehmenden zu den fünf Themen der Jugendumfrage – hier ging es um die Ableitung konkreter Handlungsempfehlungen für die Bildungsregion.
Grafic Recording der Workshops
Eine abschließende Fishbowl-Diskussion schloss mit der klaren Zielsetzung, das System Schule im Sinne der Konferenzergebnisse weiterzuentwickeln.
Wie Kinder und Jugendliche als zentrale Bildungsakteure in diesem Zusammenhang noch besser Gehör finden können, ist die wohl wichtigste Aufgabenstellung in der Bildungsregion. Der Start des Kinder- und Jugendrats in 2024 stellt einen wichtigen Schritt in diese Richtung dar. Gleiches gilt für die Bildungskonferenz: Erstmalig waren in diesem Jahr junge Bielefelder*innen auf allen Ebenen der Konferenzplanung und -durchführung als Gestalter*innen dabei – so wurde ein wichtiger „Systemfehler“ in den Blick genommen und bestimmt den Status Quo zukünftiger Bildungskonferenzen, bei denen junge Bielefelder*innen als Akteure auf Augenhöhe mitgedacht werden sollen.