Bielefelder Lernreport 2018

Bildung ist eines der zentralen gesellschaftlichen Schlüsselthemen. Das Wissen um das Bildungsgeschehen in der Bildungsregion Bielefeld wird deshalb immer wichtiger. Der Lernreport 2018 informiert zum dritten Mal über ausgewählte Teilbereiche des kommunalen Bildungswesens und legt im Kontext des lebenslangen Lernens erneut den aktuellen Stand offen. Der Bericht bildet neben kommunalen Rahmenbedingungen des Bildungswesens verschiedene Bereiche des lebenslangen Lernens ab: Er schlägt einen Bogen von der demographischen bis zur sozialen Entwicklung in der Stadt, fokussiert den frühkindlichen Bereich ebenso wie die formalen Bildungsinstitutionen und nimmt auch die Bereiche Ausbildung und kulturelle Bildung in den Blick.

Positive Entwicklungen können für Bielefeld im neuen Bildungsbericht nachgelesen werden. Zum Beispiel zeichnen sich bei der Versorgungssituation in den frühkindlichen Einrichtungen und im Bereich des offenen Ganztags, aber auch bei der Integration neuzugewanderter Menschen ins Bildungssystem Erfolge ab. Ebenso positiv ist die Entwicklung der weiter steigenden Nachfrage im kulturellen Bereich, abzulesen an den verkauften Karten für die städtischen Bühnen und die Museen. Aber auch Themenfelder, die weiter in den Fokus genommen werden sollten, werden im neuen Lernreport aufgezeigt: So weisen die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen ebenso auf einen Handlungsbedarf hin, wie die leicht rückläufige Entwicklung im organisierten Sport und die weiterhin ausgeprägten Bildungswanderungen im Primarbereich, in denen Kinder aus dem eigenen Schulbezirk an andere entferntere Schulen wechseln. Auch auf die ausgeprägte soziale Segregation in Bezug auf Kinderarmut (Segregation = räumliche Trennung der Wohngebiete von sozialen (Teil-) Gruppen in der Stadt) sollte ein besonderes Augenmerk gelegt werden.

Diverse Grafiken und Abbildungen veranschaulichen die lokalen Entwicklungen und Problemlagen

Den kommunalen Akteuren stellt der neue Lernreport transparent aufbereitete Längsschnittdaten und Analysen zur Verfügung, um lokale Entwicklungen und Problemlagen im Bildungsbereich transparent zu machen. So wird eine stärkere datengestützte Steuerung ermöglicht.

Der Bericht liefert darüber hinaus für ausgewählte Indikatoren (Indikatoren = statistisch verwertbare Merkmale für eine bestimmte Entwicklung bzw. für einen eingetretenen Zustand) Schlussfolgerungen und lenkt den Blick damit auf wesentliche Handlungsbedarfe.

Auf dieser Basis kann der Lernreport zu einer Diskussion der verschiedenen Bildungsakteure miteinander in der Bildungsregion Bielefeld beitragen. Die vorliegenden Analysen können eine Grundlage für politische Entscheidungen bilden und so Veränderungen anstoßen.


Das Konzept des Lernreports orientiert sich auch 2018 am Lernbegriff der UNESCO zum lebenslangen Lernen und beleuchtet neben kommunalen Rahmenbedingungen des Bildungswesens Indikatoren aus den Lerndimensionen ´Lernen Wissen zu erwerben`, ´Lernen zu handeln`, ´Lernen das Leben zu gestalten` und ´Lernen zusammen zu leben`. Denn Bildung lässt sich nicht auf einzelne Lebensbereiche wie zum Beispiel die formale Bildung in der Schule reduzieren, sondern sie betrifft alle Lebensbereiche und das ein Leben lang. Mit diesem erweiterten Lernbegriff wird auch Lernen an non-formalen und informellen* Lernorten und Lerngelegenheiten erfasst, wie sie sich im Kontext des sozialen Engagements, der Kultur, des Sports, etc. ergeben. (* non-formales Lernen = Lernen außerhalb von Bildungseinrichtungen; informelles Lernen = Lernen im Alltag)

Die Auswahl der verwendeten Indikatoren orientiert sich an kommunal verfügbaren, zeitreihenfähigen Daten und greift im Wesentlichen auf das Jahr 2016/17 zurück. Der Report ist primär weiterhin Indikatoren-basiert und deskriptiv ausgerichtet. Für die Berichterstattung in den kommenden Jahren werden, über die bislang verwendeten Indikatoren hinaus, weitere Indikatoren zu entwickeln sein. So bietet der Lernreport die Möglichkeit, die Steuerungsfähigkeit des kommunalen Bildungswesens kontinuierlich zu optimieren.

Der Lernreport 2018 stellt die kommunalen Rahmenbedingungen des Bildungswesens sowie fünf Lerndimensionen dar

Der Lernreport 2018 – Zahlen, Daten, Fakten

Redaktion: Niels Jösting, Bildungsbüro (Gesamtredaktion); Lutz C. Popp, Bildungsbüro – Projekt ´Bildung integriert`; Georgia Schönemann, Amt für Schule; Christian Poetting, Dezernat Schule / Bürger / Kultur; Susanne Beckmann, Bildungsbüro

Herausgeberin: Stadt Bielefeld, Dezernat Schule / Bürger / Kultur, Amt für Schule – Bildungsbüro Bielefeld

Umfang: 154 Seiten, 93 Grafiken, Abbildungen, Schaubilder

Erscheinungsdatum: 26.02.2019


Themenbereiche im Lernreport 2018

  • A – Kommunale Rahmenbedingungen des Bildungswesens • Demographische Entwicklung • Wirtschaftliche Entwicklung und Strukturwandel, Finanzsituation und Ausgabenstruktur der öffentlichen Haushalte • Soziale, materielle und kulturelle Lage der Bevölkerung
  • B – Lerndimension ´Lernen Wissen zu erwerben` • Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung • Allgemeinbildende Schulen: Versorgung, Einmündung und Unterstützung, Übergänge und Abschlüsse • Nachschulische Lernaktivitäten • Hochschulbesuch
  • C – Lerndimension ´Lernen zu handeln` • Versorgung mit beruflicher Ausbildung • Management der Übergänge zwischen Schule und Beruf
  • D – Lerndimension ´Lernen zusammen zu leben` • Integration neuzugewanderter Menschen • Politische Partizipation – Beteiligung an Bundestagswahlen
  • E – Lerndimension ´Lernen das Leben zu gestalten` • Nutzung kultureller Institutionen und Veranstaltungen • Nutzung medialer Angebote kultureller Bildung • Prävention und Gesundheitsförderung – Selbsterfahrung in Sport, Spiel und Bewegung
  • F – Schlussfolgerungen und Ausblick

Das Vorhaben (0JL1683) wird im Rahmen des Programms ´Bildung integriert` vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfonds gefördert. Ziel der Europäischen Union ist es, dass alle Menschen eine berufliche Perspektive erhalten. Der Europäische Sozialfonds (ESF) verbessert die Beschäftigungschancen, unterstützt die Menschen durch Ausbildung und Qualifizierung und trägt zum Abbau von Benachteiligungen auf dem Arbeitsmarkt bei. Mehr zum ESF unter: www.esf.de.

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